SCHUTZKONZEPT

Unser Weg zu mehr Kinderschutz: Risikoanalyse und Verhaltenskodex

Im Jahr 2025 hat Kunstreich im Pott e.V. ein wichtiges Impulsprojekt zur Prävention (sexualisierter) Gewalt in der Kinder- und Jugendarbeit umgesetzt. Gefördert wurde das Vorhaben durch die Europäische Union mittels des Programms „Start2Act – Für einen starken Kinder- und Jugendschutz in der Kulturarbeit“ der Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung (BKJ).

Ziel des Projekts war es, eine fundierte Risikoanalyse durchzuführen – als erster Schritt hin zu einem umfassenden Schutzkonzept für alle unsere Projekte. Dafür haben wir Interviews mit Kindern, Jugendlichen, Honorarkräften, Ehrenamtlichen, Kooperationspartnern sowie Kita-Mitarbeitenden und Erziehungsberechtigten geführt. Auf dieser Basis konnten wir konkrete Bedarfe und mögliche Gefährdungspotenziale erkennen.

Ein zentrales Ergebnis dieses Prozesses ist unser Verhaltenskodex zur Prävention (sexualisierter) Gewalt, der ab sofort für alle Mitwirkenden im Verein verpflichtend ist. Bevor eine Honorarkraft oder ehrenamtliche Person tätig wird, muss dieser Kodex unterschrieben werden. Er ist öffentlich auf unserer Website einsehbar und schafft klare Regeln für einen respektvollen, achtsamen Umgang miteinander.

Mit diesem Projekt hat Kunstreich im Pott e.V. einen wichtigen Schritt unternommen, um die Sicherheit und das Wohl der Kinder und Jugendlichen in all unseren kulturellen Angeboten dauerhaft zu stärken.

 

Für alle Mitarbeitende im Auftrag von Kunstreich im Pott e.V. - Vereinsmitglieder, freie Mitarbeitende, Ehrenamtliche und sonstige Beschäftigte - gilt der folgende Verhaltenskodex:

 

Die Haltung der Wertschätzung und Achtsamkeit ist bei Kunstreich im Pott e.V. für die pädagogische Arbeit eine Voraussetzung im Sinne des Kinderschutzes.

 

Partizipation ist (im gegenseitigen Verständnis – teilnehmende und Leitende) eine Voraussetzung für die gelungene künstlerische Arbeit.

 

Im Sinne des Kinderschutzes legen wir besonderes Augenmerk auf folgende Punkte:

 

 

 

  1. Ich respektiere ALLE Menschen in ihrer Individualität und ihrer persönlichen Identität. Ich begegne den Werten aller Kulturkreise mit Offenheit, sofern diese nicht menschenverachtend sind.

  2. Während meiner Arbeit gehe ich mit den Gefühlen und Verhaltensweisen der Kinder und Jugendlichen sensibel und offen um. Ebenso halte ich die Teilnehmenden zu einem offenen und sensiblen Umgang untereinander an.

  3. Ich nutze eine wertschätzende Sprache und bemühe mich um gewaltfreie Kommunikation.

  4. Körperliche Berührungen und deren vorherige Kommunikation gehören in der Theater- und Tanzpädagogik, bei Film und Medienpädagogik zum Arbeitsalltag. Anzeichen des Unbehagens nehme ich wahr und reagiere angemessen darauf.

  5. Im Spannungsfeld "Grenzen achten/wahren" und "Grenzen erweitern" bin ich mir der Notwendigkeit einer achtsamen Wahrnehmung bewusst.

  6. Ich gehe einfühlsam mit Nähe und Distanz um und akzeptiere, wenn Teilnehmende verbal oder nonverbal eine Grenze signalisieren. Auch ich zeige meine Grenzen auf und entscheide, wieviel Nähe für mich in der jeweiligen Situation angemessen ist.

  7. Bei augenscheinlichen Verletzungen der Intimsphäre schreite ich ein.

  8. Ich bin mir bewusst, dass soziale Medien die Lebenswelt von Jugendlichen und Kindern beeinflussen und dass diese Grenzverletzungen herbeiführen können – nicht nur in der Arbeit mit Medien. Ich halte alle Teilnehmenden an, sozial verträglich und verantwortunsvoll mit diesen Medien umzugehen und biete im Fall der Grenzüberschreitung Hilfe an.

  9. Ich bin mir meiner Vorbildfunktion gegenüber den mir anvertrauten Teilnehmenden bewusst. Mein Handeln ist nachvollziebar und ehrlich. Ich nutze keine Abhängigkeit aus und missbrauche nicht das Vertrauen der Teilnehmenden.

  10. Wenn mein Bauchgefühl sagt, etwas stimmt nicht, ignoriere ich dieses Gefühl nicht, sondern schaue gerade dort hin.

  11. Im Fall einer Vermutung von Kindeswohlgefährdung oder einer beobachteten Grenzverletzung benachrichtige ich die Projektleitung, den Vorstand von Kunstreich im Pott e.V. (Ulrike Korbach, Charlotte Zilm) bzw. die Leitung der kooperierenden Einrichtung bzw. die Eltern der Teilnehmenden.

 

 

 

In Ergänzung des von mir vorgelegten erweiterten Führungszeugnisses versichere ich, dass ich nicht wegen einer Straftat im Zusammenhang mit (sexualisierter) Gewalt bzw. weiteren relevanten Straftaten rechtskräftig verurteilt worden bin und aktuell kein Ermittlungsverfahren gegen mich eingeleitet worden ist. Für den Fall, dass ein solches Verfahren gegen mich eingeleitet wird, verpflichte ich mich, dies Kunstreich im Pott e.V. umgehend mitzuteilen.

 

 

 

 

 

 

 

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Vor- und Nachnahme, Geburtsdatum Ort, Datum, Unterschrift