WIE IM MÄRCHEN: ENTWICKLUNG EINES TRICKFILMS
Kinder lieben Märchen. Kleine Mädchen möchten am liebsten Prinzessinnen sein.
Aber ist dies Rollenbild noch zeitgemäß?

Wollen die Kinder heute noch leben wie im Märchen? Immer schön angezogen und nie herumtoben? Wer möchte schon einfach zusammen mit dem halben Königreich von seinem Vater verheiratet werden?
In unserem Trickfilmprojekt haben sich mehr als 30 Kinder im Alter zwischen drei und sechs Jahren mit Märchenstereotypen beschäftigen und einen Film über Prinzessinnen, die aus dem Märchenreich in das moderne Dortmund kommen, gedreht. Von einer Fee sind sie beim Ausbruch aus dem Märchenreich auch noch in Kekse verzaubert worden. Was können sie tun, wenn sie ohne Ritter unterwegs sind? Was, wenn sie den gefürchteten Keksmonstern begegnen? Sollen sie ihren Gefühlen trauen oder sich entsprechend der Prinzessinnenrolle brav und passiv verhalten und warten, bis sie gerettet werden?

Kinder der Einrichtung FABIDO Dortmund gestalteten ein Buch
 
Die Theaterpädagogin Anja Bechtel hat mit den Kindern zu dem Thema Märchen, Mädchenbild und Selbstbestimmung gearbeitet. Die Kinder haben sich mit Strategien in bedrohlichen Situationen auseinandergesetzt. Bei einer Backaktion entstanden Kekse in form von Prinzessinnen und Wölfen. So entwickelte sich langsam aus den Ideen der Kinder und einer groben Story von Sabine Fuchs der Beratungsstelle Westhoffstraße genannt " Die Prinzessin Rosarot" ein Storyboard über Keksprinzessinnen, -monster und ihr Abenteuer in der Menschenwelt.

Die Kulissen sind von den Kindern unter der Anleitung der Bildhauerin SARIDI selbst entworfen und gebaut worden. Die Keksmonster sind von den Kindern gemalt und anschließend als Handpuppen gestaltet worden.
Der Film wurde als Animation in Stop-Motion-Technik nach Anleitung der Filmemacherin Ulrike Korbach gedreht. Die Fotodokumentation wurde auch von den Kindern unter professioneller Workshopleitung der Grafik-Designerin Annette Naudiet selbst erstellt. Und selbst die Filmmusik ist zu großen Teilen durch die Klangexperimente der Kinder entstanden, die sie während des Musikworkshops zusammen mit der Musikerin Anke Ames entwickelten.
Hier könnt ihr den entstandenen Trickfilm sehen:
 
Neben der Filmproduktion und der damit einhergehenden Medienkompetenz war die Sprachförderung wichtiger Bestandteil des Projekts. In dem Familienzentrum Dürener Straße liegt der Anteil der Kinder mit Migrationshintergrund bei über 80 %. Das bedeutet eine große kulturelle Vielfalt, aber wir mussten auch viel Geduld aufbringen, um das Verständnis für die Story bei den Kindern zu festigen, die Sprachaufnahmen zu erstellen und den dramaturgischen Zusammenhang zu klären.
 
UPDATE: Zusätzlich stellen wir an dieser Stelle noch das Making of von "Kein Prinz!" zur Verfügung, viel Vergnügen:
 
Das Projekt ist Teil des Bundes-Programms „Kultur macht stark“ . Der Verein „Kunstreich im Pott e.V.“, das FABIDO-Familienzentrum Dürener/Lünener Straße, die Beratungsstelle Westhoffstraße und die U2_kulturelle Bildung im Dortmunder U haben sich im Rahmen des Teilprojekts „Künste öffnen Welten“ der BKJ (Bundesvereinigung kultureller Kinder- und Jugendbildung) zu einem „Bündnis für Bildung“ zusammengeschlossen, um ihre kulturellen und sozialen Kernkompetenzen zu bündeln.


WIE IM MÄRCHEN: HIER KEIN PRINZ

Erster Preis für den Film "Hier kein Prinz"!

"Hier kein Prinz" gewinnt den 1. Preis beim deutschen Jugendvideopreis (Kategorie bis 10 Jahre)

 

Inhalt: „...und so lebten sie glücklich bis an ihr Lebensende.“ Nein! Irgendwann haben die Prinzessinnen genug und reißen aus ihren Märchenbüchern aus. Die Menschenwelt ist viel spannender. Und wer braucht schon einen Prinzen?

Jurybegründung: Die Zeit der heldenhaften Prinzen ist vorbei. Jetzt kommen die Prinzessinnen und zeigen, was sie drauf haben. Wenn sie aus dem Märchenreich in die weite Welt aufbrechen, dann brauchen sie keine Prinzen mehr, die sie retten. Die moderne Prinzessin hilft sich selbst. Die Kindergruppe des Familienzentrums Dürener Straße erzählt eine typische Märchengeschichte einmal anders und räumt dabei humorvoll mit Vorurteilen und Klischees auf. Beeindruckend sind dabei nicht nur die vielfältigen Techniken, mit denen die Geschichte zum Leben erweckt wurde – vom Legetrick über die Stop-Motion-Animation bis zum Puppenspiel – sondern auch das kleinformatige Dortmund, in das es die Prinzessinnen verschlägt.

Die 5-jährige Leonie, die im Film die Rolle der Rapunzel gesprochen hatte, vertrat in Halle / Saale die Kindergruppe. Während vier Tagen durfte sie mit ihrer Mutter am Festival teilnehmen, Filme schauen und Interviews geben.


WIE IM MÄRCHEN: PASST SCHON

Premiere des neuen Trickfilm-Werks “Passt schon”

Der kurze Blockbuster "Passt schon" war am 23.6.2016 im Kino des Dortmunder U zu sehen. 
Am Donnerstag, den 23. Juni war es wieder so weit. Eine neue Produktion des Trickfilmprojekts von Kunstreich im Pott e.V. in Kooperation mit dem Familienzentrum Dürener Straße, der UZwei_Kulturelle Bildung im Dortmunder U und der Beratungsstelle Westhoffstraße erblickte das Licht der Leinwand. Eltern, Geschwister, Verwandte, Freunde und Bekannte waren ins Kino im U gekommen, um den ca. 5-minütigen Blockbuster zu sehen. Zuvor hatten - wie in den Jahren zuvor - die 3 – 6jährigen Filmemacher über 1000 Fotos gemacht, die Stimmen eingesprochen, Kulissen und Figuren gebaut und die Musik gemacht.

Thema in diesem Jahr war die Migration. Auf Basis von Erfahrungen der Eltern hatten die Kinder eine Geschichte von Dreiecken verfilmt, die mangels Arbeit ihr schönes Dreiecksland verlassen und ins Vierecksland fahren.
Die Leitung des Trickfilmworkshops hatte Ulrike Korbach, den Kulissenbauworkshop führte das Turbo Propp Theater durch. 
Einblick in die Produktion geben die in dem Fotoworkshop unter Anleitung der Grafikerin und Fotografin Annette Naudiet entstandenen Fotos der Produktion.

Die Leitung des Trickfilmworkshops hatte Ulrike Korbach, den Kulissenbauworkshop führte das Turbo Propp Theater durch. 
Einblick in die Produktion geben die in dem Fotoworkshop unter Anleitung der Grafikerin und Fotografin Annette Naudiet entstandenen Fotos der Produktion.


WIE IM MÄRCHEN: Anna, ENNIS UND DER STREIT UM BALLO

Ankündigung Premiere "Anna, Ennis und der Streit um Ballo"

Am 28.04.2015 um 14:00 Uhr im RWE Forum/Kino im U lädt das Bündnis für mehr Bildung “Wie im Märchen“ zu der Filmpremiere ein.
 
"Anna, Ennis und der Streit um Ballo"- ein Film von Kindern für Kinder
 
Am Dienstag, den 28.04.2015 um 14:00 Uhr im RWE Forum / Kino im U lädt das Bündnis für mehr Bildung “Wie im Märchen“ zu der Film- premiere „Anna, Ennis und der Streit um Ballo“ ein. Bündnispartner sind: der Künstlerverein Kunstreich im Pott e.V., das FABIDO- Familienzentrum Dürener Straße, die Beratungsstelle Westhoffstraße und die U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U. Der Film ist von Kindern für Kinder, produziert von Filmemachern zwischen 3 und 6 Jahren.

Finanziert durch das Bundes-Programm „Kultur macht stark“, innerhalb des BKJ (Bundesvereinigung Kulturelle Kinder- und Jugendbildung)- Konzepts „Künste öffnen Welten“ war das Ziel, Kindern Zugang zu kultureller Bildung zu verschaffen. Ziele waren die Förderung der Medienkompetenz, der Sprachentwicklung der Kreativität, der Teamfähigkeit und der Feinmotorik.
Um diese Ziele zu erreichen, haben sich Institutionen mit unterschiedlichen Kernkompetenzen zusammengeschlossen. Kunstreich im Pott e.V. hat die künstlerische Leitung übernommen, das FABIDO-Familienzentrum Dürener Straße das pädagogische Konzept mitentwickelt:
Zuerst haben die Kinder gemeinsam mit interessierten Eltern die Geschichte entwickelt und Bilder gemalt, die anschließend am Computer zu einem Bilderbuch zusammengestellt wurden. Die Story: der Ball Ballo fliegt durch einen zu hohen Schuss vom Fußballplatz. Er landet genau zwischen Anna und Ennis, die sich um ihn streiten, der Anfang seines Abenteuers in der Dortmunder Nordstadt. Ballo selbst erzählt uns seine Geschichte, seine Angst vor dem Hund, die Kälte beim Sturz in die Pfütze und einiges andere.
Zu dieser Geschichte wurden in einem Workshop unter Anleitung des Turbo Prop Theaters die Kulissen gebaut. Dann erfolgte die eigentliche Filmarbeit. Mittels Stop-motion Technik und unter Anleitung der Filmemacherin Ulrike Korbach haben die Kinder einen Film aus ca. 1100 Einzelfotos erstellt. Sie haben bei jedem Foto die Figuren schrittweise bewegt, diesen ihre Stimmen verliehen und Musik gemacht. Über 30 Kinder haben bei der eigent- lichen Produktion mitgearbeitet. Weitere 10 Kinder waren in den weiteren Workshops, wie z.B. der Foto- dokumentation des Projekts beteiligt. Fachkundige Leitung des Fotoworkshops war die Grafikerin Annette Naudiet.

Die Arbeit mit den Künstlern ist für die Kinder als auch für das Team des Familienzentrums eine Bereicherung der täglichen Arbeit. Neue Facetten des Arbeitens werden eröffnet. Neue Methoden lassen sich auf die eigene Arbeit übertragen. Außerdem haben Kinder, Erzieher gemeinsam Neugier und Spaß an den Arbeiten. Der Bildungsdimension der kulturellen Bildung wird hier in den Vordergrund gerückt, die pädagogische Qualität der Arbeit verstärkt.

Begleitet wurde diese praktische Arbeit durch die Beratungsstelle Westhoffstraße. Themen wie die Beschäftigung mit Gefühlen, das Wahrnehmen und Ausdrücken eigener Empfindungen, Solidarität erleben und das Glück durch Selbstwirksamkeit sind wichtiger Bestandteil sowohl der Arbeit der Beratungsstelle als auch Themen der filmischen Arbeit, wenn es z.B. um das Einfühlen in Rollen geht oder einen Perspektivwechsel in die Position des Balls. Die Filme werden von der Beratungsstelle nach Fertigstellung eingesetzt, um einen Gesprächsimpuls mit Kindern zu schaffen.
Für die Nachhaltigkeit des Projekts nach der Einschulung spielt die Beteiligung der U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U eine besondere Rolle.
 
Das Dortmunder U ist eine Einrichtung, die von den Familien des Familienzentrums selten bis nie besucht wird. Das Angebot und auch die Entfernung scheinen zunächst nicht aufzufordern. Durch die Kooperation wird hier eine Brücke geschlagen. Wir laden Eltern ein, begleiten sie und sorgen, gemeinsam mit allen Beteiligten dafür, dass sie sich angenommen und gern gesehen fühlen. So wird eine Tür geöffnet, um an dieser Bildungsmöglichkeit teilzunehmen. Schwellenängste werden abgebaut. Die Kinder lernen die Einrichtung Dortmunder U als Teil ihrer „Arbeitsumgebung“ kennen. Hier wird etwas gezeigt, was sie erarbeitet haben. Sie partizipieren also bereits.
Sind die Kinder einmal mit dem U vertraut, eröffnet dies auch den Zugang zu weiteren kostenlosen Workshops, die auf der U2_Kulturelle Bildung im Dortmunder U zu verschiedenen Themen angeboten werden. So können interessierte Kinder weiter an Angeboten der kulturellen Bildung teilnehmen.
 
Einladung zur Filmpremiere zum Download: